Limitierte und nummerierte Sonderedition zur 50. Auflage von "Die 7 Wege zur Effektivität"

Auch wenn die 1. Auflage von Die 7 Wege zur Effektivität bereits 1989 erschienen ist, haben die enthaltenen Prinzipien von Stephen R. Covey nichts von ihrer Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil: Je komplexer unsere Welt wird und je schneller sich Gewohntes verändert, desto mehr brauchen wir innere Richtlinien, um persönlich und beruflich erfolgreich zu sein. Einen Vorgeschmack darauf bietet Ihnen der folgende Auszug.

Prinzipien der persönlichen Vision

Ich kenne keine ermutigendere Tatsache als die fraglose Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewusste Anstrengung weiterzuentwickeln.

HENRY DAVID THOREAU

Versuchen Sie beim Lesen dieses Buches, zu sich selbst auf Distanz zu gehen. Projizieren Sie Ihr Bewusstsein in eine obere Ecke Ihres Zimmers. Mit Ihrem inneren Auge sehen Sie sich selbst da unten sitzen und lesen. Ist es fast so, als seien Sie jemand anderes?

Und nun versuchen Sie noch etwas. Denken Sie über die Stimmung nach, in der Sie gerade sind. Können Sie sie benennen? Was fühlen Sie? Wie würden Sie Ihre derzeitige Geistesverfassung beschreiben?

Denken Sie nun einen Moment darüber nach, wie Ihr Geist arbeitet. Ist er schnell und wach? Fühlen Sie sich hin- und hergerissen, einerseits diese geistige Übung zu machen und andererseits zu bewerten, was sie soll?

Die Fähigkeit, das zu tun, was Sie da eben gemacht haben, ist spezifisch menschlich. Tiere verfügen nicht über diese Möglichkeit. Wir nennen sie »Selbstwahrnehmung« oder die Fähigkeit, über den eigentlichen Gedankenvorgang nachzudenken. Sie ist der Grund dafür, dass der Mensch die Herrschaft über die Welt hat und in jeder Generation wieder bedeutsame Fortschritte erzielt.

Sie erlaubt uns, die Erfahrungen anderer ebenso auszuwerten und von ihnen zu lernen wie aus unseren eigenen. Und darum können wir auch unsere Gewohnheiten selbst schaffen und verändern.

Wir sind nicht unsere Gefühle. Wir sind nicht unsere Stimmungen. Wir sind nicht einmal unsere Gedanken. Allein die Tatsache, dass wir über diese Dinge nachdenken können, trennt uns von ihnen und von der Tierwelt. Selbstwahrnehmung ermöglicht es uns, beiseite zu treten und sogar die Art und Weise zu untersuchen, in der wir uns selbst »sehen « – unser Selbst-Paradigma, das fundamentale Paradigma der Effektivität. Es beeinflusst nicht nur unsere Einstellungen und Verhaltensweisen, sondern auch unsere Art, andere Menschen zu sehen. Es bildet unsere Landkarte von der grundlegenden Natur des Menschseins.

Erst unter Berücksichtigung dessen, wie wir uns selbst (und andere) sehen, werden wir verstehen können, wie andere sich selbst und ihre Welt empfinden und sehen. Sonst projizieren wir unbewusst unsere Absichten auf ihr Verhalten und bezeichnen uns selbst als objektiv.

Das schränkt aber unser persönliches Potenzial und unsere Fähigkeit, Beziehungen zu anderen aufzunehmen, erheblich ein. Aber dank der einzigartigen menschlichen Fähigkeit der Selbstwahrnehmung können wir unsere Paradigmen untersuchen. Wir können bestimmen, ob sie auf Wirklichkeit oder auf Prinzipien beruhen oder ob sie bloß eine Verkörperung von Konditionierungen und Bedingungen sind.

Der soziale Spiegel

Wenn die einzige Sichtweise, die wir von uns selbst haben, unseren sozialen Spiegel widerspiegelt – die gängigen sozialen Paradigmen und die Meinungen, Wahrnehmungen und Paradigmen der Leute um uns herum –, dann ist der Blick auf uns selbst wie die Reflektion aus einem Spiegelkabinett.

»Niemals bist du pünktlich.«
»Warum kannst du niemals Ordnung halten?«
»Du isst wie ein Ferkel!«
»Ich kann nicht glauben, dass du gewonnen hast!«
»Das ist so einfach. Wieso kannst du das nicht verstehen?«

Solche Sichtweisen sind zusammenhanglos und stehen auch in keinem Verhältnis zu etwas. Sie sind häufig eher Projektionen denn Reflektionen. Projektionen, die die Belange und die Charakterschwäche der Leute zeigen, aber nicht das, was wir sind und was uns ausmacht.

Das soziale Paradigma der Gegenwart sagt uns, wir seien weitgehend von Konditionierungen und Bedingungen bestimmt. Auch wenn wir die enorme Macht von Konditionierungen in unserem Leben anerkannt haben – zu sagen, wir seien von ihnen bestimmt, wir hätten keine Kontrolle über ihren Einfluss, schafft eine recht andere Landkarte.

Im Grunde gibt es drei soziale Landkarten, drei Theorien der Determination, die allein oder in Verbindung miteinander allgemein als Erklärung für die Natur des Menschen dienen. Der genetische Determinismus sagt etwa: Ihre Großeltern haben das alles angerichtet. An denen liegt es, dass Sie so stur sind. Ihre Großeltern waren es schließlich auch, und es liegt in Ihrer DNA. Diese Sturheit wird einfach von einer Generation zur nächsten weitergereicht, und Sie haben sie geerbt. Außerdem sind Sie Ire, und Iren sind nun mal stur.

Der psychische Determinismus verweist dagegen auf Ihre Eltern. Ihre persönlichen Neigungen und Ihre Charakterstruktur wurden demnach im Wesentlichen von Ihrer Erziehung und Ihren Kindheitserfahrungen bestimmt. Deswegen haben Sie Angst, vor einer Gruppe zu stehen. Es liegt an der Art, wie Ihre Eltern Sie großgezogen haben. Sie fühlen sich furchtbar schuldig, wenn Sie einen Fehler machen, weil Sie sich tief innen an die emotionalen Prägungen in der Zeit »erinnern«, als Sie sehr verletzbar und zart und abhängig waren. Sie »erinnern« sich an die emotionale Bestrafung, an die Ablehnung, an den Vergleich mit anderen, wenn Sie nicht ganz so gut waren, wie es von Ihnen erwartet wurde.

Der Umwelt-Determinismus sagt: Ihr Chef ist schuld – oder Ihr Partner oder dieser aufmüpfige Teenager oder Ihre ökonomische Situation oder die nationale Politik. Irgendjemand oder irgendetwas in Ihrer Umwelt trägt die Verantwortung für Ihre Situation.

Jede dieser Landkarten beruht auf der Reiz-Reaktions-Theorie, an die wir zumeist im Zusammenhang mit den pawlowschen Hunde-Experimenten denken. Die Grundvorstellung ist die, dass wir konditioniert sind, auf eine bestimmte Weise auf einen bestimmten Reiz zu reagieren.

Wie genau und funktional beschreiben diese deterministischen Landkarten das Territorium? Wie klar reflektieren diese Spiegel die wahre Natur des Menschen? Werden sie zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen? Beruhen sie auf Prinzipien, die wir in unserem Inneren für gültig erklären können?

Der Autor

Dr. Stephen R. Covey wurde vom Time Magazine auf der Liste der 25 einflussreichsten Amerikaner geführt. Er ist Autor des internationalen Bestsellers "Die 7 Wege zur Effektivität", den das Magazin Chief Executive zu den einflussreichsten Wirtschaftsbüchern der letzten 100 Jahre zählt und von dem weltweit über 20 Millionen Exemplare in 38 Sprachen verkauft wurden. Stephen R. Covey war Mitbegründer von FranklinCovey, einem international führenden Beratungs- und Trainingsunternehmen, das inzwischen in über 140 Ländern vertreten ist, und seit 2010 Hochschullehrer an der Jon M. Huntsman School of Business der Utah State University. In über 40 Jahren hat Stephen R. Covey Millionen von Menschen – darunter Staatsoberhäupter und Konzernchefs – vermittelt, wie groß die Kraft der Prinzipien ist, von denen die Effektivität von Einzelpersonen und Organisationen abhängt. „Die 12 Gründe des Gelingens“ (GABAL 2016) vereinigen nun posthum die Essenz des Coveyschen Erfolgskonzepts: Das Buch beinhaltet einige der besten Essays von Stephen R. Covey, die niemals zuvor in Buchform erschienen sind.